Die feine zarte Blattstruktur mit besonderer Blattsüße bildet neben der einzigartigen spitzen Form die charakterisierenden Merkmale der Landsorten "Filderkraut". Im Gegensatz zu Sorten, welche sich im Besitz von einzelnen Saatgutfirmen befinden oder befunden haben, stehen die Landsorten für eine kleinbäuerliche traditionelle Samenvermehrung. Dabei ist das Entscheidende, dass es sich hierbei um den Besitz der einzelnen Filderbauern handelt. Als Kulturgut hat es die Filderregion weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht
Im Gegensatz zu anderen Kultursorten, war das Filderkraut nie ausgestorben. Zwar haben sich bedauerlicherweise die Landsorten drastisch reduziert, doch einigen Filderbauern war das Filderkraut für Ihre eigene Identität so wichtig, dass diese Sorten bis heute überlebt haben. Diese Filder-Spitzkrautsorten bilden heute eine der ganz weingen on-farm Erhaltungen im Bereich des Gemüsebaus in ganz Deutschland. Nur ein Teil der Sortenvielfalt ist dabei in Genbanken (vorallem in der Genbank des IPK's in Gatersleben) dokumentiert. Dies geschah zum Teil durch die Zusammenarbeit der Genbank in Gatersleben mit den Filderbauern.
Die nicht erfassten noch vorhanden Landsorten drohen als genetische Resource auszusterben, bevor diese überhaupt erfasst, beschrieben und durch Erhaltungsmaßnahmen gesichert sind.